Auf schnellen Pfoten rannte er direkt in den Wald hinein und warf seinen Kopf in den Nacken um ein Heulen von sich zu geben und die anderen somit zu rufen. Er hoffte nur für sie, dass sie es auch nicht vergessen hatten bzw. die Nachricht überhaupt gelesen hatten denn das hier war mehr als wichtig und wenn es sein musste, würde er sie alle einzeln an den Zähnen hier her schleifen. Kurz schüttelte er sein Fell auf und blieb schließlich in der Nähe des Sees stehen um sich auf seine Hinterpfoten sinken zu lassen. Eine Weile wartete er und legte sich schließlich auf den Bauch bis ein Knurren über seine Lippen drang da ihm das eindeutig zu lange dauerte. Seth und Leah! Bewegt eure Ärsche hier her oder ich jag euch bis nach Kanada und zurück! Drohte er in seinen Gedanken und hoffte für sie dass sie sich wenigstens schon verwandelt hatten.

Ein tiefes Heulen riss mich aus dem Schlaf. Noch immer verschlafen blinzelte ich. Mein Blick fiel auf mein Handy, welches blinkte. Mit halb geöffneten Augen las ich die Nachricht von Jacob und wurde augenblicklich wacher. Ich schob mich aus dem Bett und tapste nach unten. Auf dem Weg in die Küche machte ich einen kurzen Stopp im Bad und sprang in meine Klammotten. Schnell schnappte ich mir noch einen Apfel aus der Küche und ging dann aus dem Haus. Mit schnellen Schritten lief ich in den Wald.
Dort angekommen wurde ich meine Kleider los. Kurz darauf überkam mich das vertraute Gefühl der Verwandlung. Meine schweren Pfoten schlugen auf dem Waldboden auf. Sobald ich den Boden unter meinen Pfoten spürte rannte ich auch schon durch den Wald. Ich hörte wie Jacob ein Knurren ausstieß. Jakes Gedanken ertönten daraufhin in meinem Kopf. Immer mit der Ruhe, Großer. Die zwei werden schon noch auftauchen., lachte ich. Mit einem letzten Sprint kam ich bei unserem Alpha an. Er hatte sich inzwischen auf den Boden gelegt. Er schien ungeduldig zu sein. Anscheinend hatte er uns wirklich etwas wichtiges zu sagen. Was ist los, Jake?, fragte ich neugierig nach. Mich überkam ein Gähnen. Mein Maul öffnete sich weit und die rasiermesserscharfen Zähne darin kamen zum Vorschein. ‘tschuldigung!, murmelte ich. Im Versuch die Müdigkeit loszuwerden, schüttelte ich mein Fell aus. Dann setzte ich mich auf die Hinterbeine und wartete ab.

Leah war gerade zu Hause angekommen, als sie Jakes Heulen hörte. Es war für sie ungewohnt, da sie es Moante lange nicht mehr gehört hatte. Sie brachte die Brötchen ins Hause und rief zu Seth hoch. "Jake will uns sehen. Schwing deinen Arsch hoch und sieh zu, dass du dort hin kommst..."
Sie legte sich ihre Sachen bereit und und wurde zum Wolf. Dieses Gefühl war immer noch komisch für die Gestalltenwandlerin. Dafür bist du viel zu langsam Jake. Sie lief erst langsam los und wurde nun immer schneller. Die Bäume flogen nur so an ihr vorbei und sie legte die Ohren an, als sie merkte, dass sie nicht mit Jake alleine war. Und selbst wenn, dann beiß ich dich. Alpha hin oder her... Sie kam bei dem See an und blieb abrupt stehen. Sie grummelte leise. Und was ist nun der Grund, weshalb wir hier antanzem dürfen. Mein Bruder brauch eh eine gefühlte Ewigkeit, jetzt wo er auch in eurer rosaroten Welt ist. Sie knurrte leise.

Hoffe ich zumindest für sie, antwortete er auf Samaras Gedanken und schnaubte verächtlich auf. Die beiden ließen länger als gewöhnlich auf sich warten und auch wenn er normalerweise geduldig war, so hatte er diese heute zu Hause gelassen besonders da Rachels Nachricht auch nicht besonders fröhlich geklungen hatte und er gespannt war was sie ihm zu erzählen hatte. Du kannst gleich wieder schlafen wenn wir das hier durch haben, erwiderte er in ihre Richtung und vernahm kurz darauf Leahs Gedanken wobei er seine Augen verdrehte. Und ob ich das kann, das wirst du schon sehen! Langsam erhob er sich wieder und schüttelte sein Fell auf, jedoch neigte er seinen Kopf verdutzt zur Seite. Seth ist geprägt? Seit wann denn das und auf wen? Das war ihm wirklich neu und vermutlich auch der Grund, warum er nicht wie sonst immer als erster auf der Matte stand sondern gar nicht erst auftauchte. Na gut, dann erzähle ich es nur euch. Sag du es ihm dann bitte. Bat er Leah und schwieg einen Moment ehe er tief durchatmete und sich aufrichtete. Nessie ist schwanger. Man merkte ihm an, dass ihm das auch nicht besonders gefiel doch es war nicht mehr zu ändern. Es ist erst vor kurzem passiert als sie und ich zum ersten Mal... ihr wisst schon. Ich hab keine Ahnung was es ist aber es wächst verdammt schnell, fast so schnell wie sie damals. Man sieht schon ein bisschen. Sie hat mir versprochen es wegmachen zu lassen falls es sie verletzen sollte aber ich hab Schiss, dass sie es nicht überlebt. Kurz schluckte er denn sie alle wussten was es für ihn hieß, wenn Nessie dabei draufgehen würde. Ich weiß nicht ob es mehr von mir oder mehr von ihr hat, aber ich hoffe dass es so gut wie nichts von einem Blutsauger in sich hat. Aber es könnte sein, dass wenn diese italienischen Blutsauger davon erfahren, wieder hier her kommen wenn es auf der Welt ist.

Leah sah Jakob an als wäre er gerade vom Himmel gefallen. Dazu fiel ihr rreichlich wenig ein. Sie war sich nicht sicher, ob Jake ihnen das wirklich gerade erzählt hatte.
Sie antwortete nicht einmal auf seine Frage, ob Seth geprägt war, bis dieser nun auch dazu zu stoßen schien und die Bilder von Bella damals durch seinen Kopf gingen.
Jake... Sie musste doch schon ein wenig schmunzeln. Die Ironie des Ganzen war brachte sie dazu. Scheint in der Familie zu liegen. Wenn die Italiener kommen, darf ich mich dann an die vorderste Front begeben? Vielleicht schafft es ja ein Blutsauger... Sie ging zu einem Felsen und legte ihren Kopf darauf und umschlang ihn wie ein Kissen. Sie dachte darüber nach wie so ein Kampf für sie dann ausgehen würde. Der schlimmste Fall wäre für die Wölfin, wenn sie unverletzt da hinaus kommen würde.

Es dauerte nicht lange da waren Jacob und ich nicht mehr alleine. Zuerst ertönte eine weibliche Stimme in meinem Kopf. Ich erkannte sie nur aus den Erinnerungen der anderen. Es handelte sich um Leah. Seths Schwester. Ich war ihr nur ein paar mal begegnet. Und als Wolf hatte ich sie wenn überhaupt nur einmal angetroffen. Wenn man den anderen glauben konnte, dann war sie wohl ziemlich nervig und steckte voller fiesem Sarkasmus. Und kaum hatte ich ihre Gedanken zum ersten Mal gehört, wusste ich was die andern meinten. Das Seth sich geprägt hatte, war mir neu. Wie es aussah hatte Jake davon auch noch nichts mitbekommen, denn er war genauso verblüfft wie ich. Ich hielt vorerst die Klappe und lauschte dem kleinen Schalgabtausch von Jake und Leah. Dann ertönten auch die Gedanken meines besten Freundes in meinem Kopf. Er war wirklich reichlich spät dran für seine Verhältnisse.
Jacobs Gedanken lenkten meine Aufmerksamkeit wieder zurück auf unseren Alpha. Verdutzt schaute ich ihn an. Meine erste Reaktion war, das ich mich für ihn freute. Jedenfalls bis mich die Bilder aus Seths Erinnerungen erreichten. Die Bilder jagten mir einen Schauer über den Rücken und ich knurrte leise. Leahs Reaktion zeigte mir wie unterschiedlich die Clearwater-Geschwister waren. Sie stand so im Gegenteil zu ihrem kleinen Bruder. Während die italienischen Vampire zur Sprache kamen blickte ich ratlos zwischen den anderen hin und her. Irgendetwas sagte mir das und nach kurzem Überlegen kam ich auch drauf. Wenn sie kommen sind wir bereit!, stimmte ich Seth zu und sah dann wieder Jacob an. Ich konnte Leahs Gedankengänge kein bisschen nachvollziehen. Und genau das ließ ich nun auch durchblicken. Was soll daran bitte so witzig sein?, knurrte ich sie an. Ich stellte mich wieder auf und funkelte die helle Wöfin an.

Schon gut, Seth. Sorg einfach dafür, dass du wenigstens für zehn Minuten von dieser Zoey weg kommst und deine Streife nicht verpasst. Jake wusste wohl am besten wie schwer es war sich von der Person zu trennen auf die man geprägt war und auch wenn er Zoey nicht kannte oder sich zumindest nicht an sie erinnern konnte, gönnte er es ihm dennoch. Jedoch ging er aus Rücksicht auf Leah nicht weiter darauf ein da er genau wusste, wie sehr sie das alles nervte und dass es vermutlich noch schlimmer war, dass nun auch ihr eigener Bruder der Prägung verfallen war; blieb nur zu hoffen übrig dass es nicht noch mehr traf und die Legenden vollkommen daneben lagen. Auch ihm entlockte es ein Winseln als er Seths Gedanken hörte und er erstarrte. Er hatte es sich zwar auch schon so vorgestellt und auch Nessie anstatt Bella vor sich gesehen doch es nochmal von ihm zu hören war viel schlimmer. Dein Kampfgeist in allen Ehren, Seth. Aber ein zweites Mal werden sie die Cullens nicht in Ruhe lassen. Du weißt, dass dieser Anführer es auf Alice und Bella abgesehen hat und um ehrlich zu sein hab ich die Befürchtung, dass er sich ein Druckmittel suchen wird. Wenn Nessie die Geburt überlebt... Jake schluckte kurz und ohne es zu wollen übermittelte er auch den anderen, welchen Schmerz das für ihn bedeuten würde. ...dann wird er vermutlich sie oder das Ding in ihrem Bauch entführen wollen damit die Cullens sich geschlagen geben. Ich hoffe, dass sie es übersteht denn wenn sie es schafft, müssen wir ein besonderes Auge auf sie und das Kind haben und dazu brauche ich eure Hilfe. Er schnaubte einmal kurz auf und setzte sich schließlich auf seine Hinterpfoten. Nessie ist gerade beim Doc und lässt sich untersuchen. Er will ein paar Tests machen und ist überzeugt davon, dass es bei ihr einfacher als bei Bella sein wird weil sie selbst kein Mensch ist. Aber näheres kann ich euch erst in ein paar Tagen sagen. Jake machte eine kurze Pause und wollte gerade weitersprechen, als Leahs Gedanken in seine Ohren drangen und er wandte seinen Blick in ihre Richtung. Leah, lass den Quatsch. Ich lasse nicht zu, dass irgendjemandem von euch was passiert, auch dir nicht! Schnaubend wandte er seinen Blick schließlich wieder an alle. Samara? Du hast die Aufgabe, es Quil und Embry weiterzuleiten wenn du sie siehst. Leah und Seth, ihr bleibt in La Push denn Nessie wird die nächste Zeit erstmal bei mir sein. Ich möchte mit euch in Verbindung bleiben was das Kind angeht.

Leah seufzte und streckte sich, ehe sie sich wieder total entspannt lang machte. Sie sah zu ihrem Bruder und ließ ihren Blick über den See gleiten.Frage. Warum sollte er sich Renesmée erst dann holen? Jetzt wäre es für ihn doch noch viel attraktiver. Ich meine, dann hat er beide und muss nur auf deinen Halbvampyr aufpassen... Anstelle sich Zeit zu lassen und uns und den Blutsaugern nebenan genügend Zeit zu geben, um uns darauf vorzubereiten. Das ist sinnlos. Sie stand auf und schüttelte ihren großen Wolfskörper, ehe sie mit wenigen Schritten sich auf einen größeren Felsen begab. Dort legte sie sich so hin, dass sie mit den Vorderläufen über den Rand hing und die Fische im See beobachten konnte.
Wieso Quatsch? Ich wette mit dir, Sam hätte mich gelassen. Sie grummelte leise. Liebe zu Sam war nicht mehr da. Es war nur noch ein Hass. Und dieser würde in Jahren nicht mehr vergehen. Im allgemeinen trug Leah ziemlich viel Hass mit sich herum. Von dem Mädchen von früher war kaum noch etwas da. Eigentlich gar nichts.
Jake? Ich find es ja schön, dass du mich hier behalten willst, sagte die graue Wölfin ironisch, aber hadt du schon mal daran gedacht, dass i h zurück an College muss?

Leah schlug mit ihrer Vorderpfote in das klare Wasser. Sie zog die Pfote durch das kühle Wasser, sodass der Fisch, den sie beobachtet hatte aus dem See an Land flog. Es erinnerte sie an ihren Vater und die Wölfin und sie beobachte den nächsten Fisch. Sie packte ihn mit dem Maul und warf ihn zu dem ersten Fisch.
Langsam stieg sie erst mit der ersten Pfote ins Wasser und dann mit der zweiten. Ganz ruhig wartete sie und schnappte sich den nächsten Fisch. Sie machte dies noch mit vier weitern Fischen.
Das muss ich mir von dir nicht sagen lassen, Brüderchen, meinte sie drohend und knurrte dementsprechend. Sie bleckte ihre Zähne und legte ihren Ohren tief in den Nacken.
Sie erhob sich langsam und sah ihn böse an.

Mein Blick schweifte zwischen den anderen drei Wölfen hin und her. Ich schwieg eine Weile und folgte ihren Gedankengängen ohne mich einzumischen. Für mich war das ganze ein wenig schwerer zu begreifen, da ich bei allen besagten Ereignissen nicht dabei gewesen war. Somit konnte ich nur an den Erinnerungen und Gedanken der anderen schließen, dass wir ziemlich in der Klemme stecken würden, sollten diese Blutsauger aus Italien hier antanzen. Ich warf Seth einen verständnisslosen Blick zu als er zu Jacob sprach. Hatte er wirklich gerade vorgeschlagen erneut eine Horde Vampire nach Forks zu holen? Manchmal fragte ich mich wirklich ob ihm nicht doch ein kleiner Teil seines Verstandes abhanden gekommen war. Auch wenn es dieses Szenario mit den ganzen Zeugen schon einmal gegeben hatte, konnte ich mir das beim besten Willen nicht so recht vorstellen. Gegen die Cullens hatte ich soweit erstmal nichts, zumal Jacob auf Nessie geprägt war. Und Renesmee war wirklich nett, zumindest war sie das die wenigen Male die wir uns gesehen hatten stets gewesen. Doch ich brauchte trotzdem nicht noch mehr Vampire in meiner unmittelbaren Nähe. Außer es ging nicht anders und wir würden nur mit ihnen eine Chance haben Nessie und das Kind zu schützen.
Seth berührt meine Schulter als ich seine Schwester anknurre. Auf seine Worte hin beruhige ich mich tatsächlich ein wenig. Wie hält er es nur mit ihr aus? So zynisch wie sie kann man doch gar nicht sein! Jacob spricht mich nun direkt an, was meine Aufemrksamkeit wieder zurück zum eigentlichen Thema lenkt. Mach ich. Sobald ich die beiden informiert habe geb ich dir Bescheid., versichere ich ihm. Leah knurrte jetzt und blickte Seth finster an. Ich beachtete die geschwisterlichen Streiterein nicht weiter. Mir ging etwas ganz anderes durch den Kopf. Wird die Hellseherin es vorraussehen wenn die Blutsauger aus Italien kommen? Schließlich kann sie die Zukunft welche von Wölfen beeinflusst wird nicht sehen, oder? Und die kommen wenn ja mehr oder weniger wegen dir und Nessie., gab ich zur Frage. Ich hoffte ich brachte nichts durcheinander. Denn ich hatte ein Gedächtnis wie ein Sieb und warf gerne mal ein paar Informationen durcheinander.

Langsam drehte ich mich um und ging zu den verschiedenen Fischen. Ich nahm sie in mein Maul und drehte mich um. Ich verschwinde..., dachte ich und ging in Richtung zu Hause. Nur langsam wurden meine Schritte schneller, bis ich mit mir selbst um die Wette rannte. Ich hatte keine Lust auf eine Predigt von Jake und so war ich schneller zu Hause.
Dort angekommen verwandelte ich mich zurück und nahm die Fische mit ins Haus. Das Frühstück sah unberührt aus. Ich seufzte und nahm mir ein Brötchen. Nachdem ich es gegessen hatte, nahm ich mir ein großes Küchenmesser und einen Mülleimer. Schnell nahm ich die Fische aus. So wie Dad es mir beigebracht hatte und machte sie fertig. Schon lange hatte ich dies nicht mehr getan. Das Fischfleisch legte ich ein, damit es später gegrillt werden konnte, und machte sauber.

-> Haus Clearwater, Küche