Er sagte nicht mehr viel, aber mit seine Lachen und Grinsen gab er mir genug Antwort. Ich war ihm eine Kusshand zu und er verbeugte sich. Ich musste lachen als er sich verbeugte und schüttelte Grinsend den Kopf. Kurz suchte ich meine Tasche und fand diese auch. Zum Glück hatten wir sie mit hoch genommen, denn jetzt runter und Seth stören wollte ich nicht. So schnappte ich mir ein Shirt und eine Boxer von Seth, sowie meine Tasche und verschwand ins Bad.
Im Bad angekommen, betrachtete ich mich erstmals im Spiegel und lächelte leicht. Ja nun war ich in einer Beziehung, mit dem wundervollsten Mann den ich kenne. Vor ein paar Tagen hätte ich das nie für möglich gehalten, aber nun war es so. Ich nahm meine Tasche und sah auf mein Handy, ich hoffte auf eine Sms von Daddy. Das er gut angekommen war, aber bis jetzt kam nichts, so schrieb ich ihm schnell eine. Doch so wie ich Dad kannte hatte er vergessen seinen Akku zu laden. Kurz musste ich schmunzeln und steckte mein Handy wieder weg. Wenn ich nun daran dachte das Seth unten eventuell Frühstück machte, zog sich mir schon der Magen zusammen. Ich wusste er würde genau darauf achten was ich aß und wie viel, vor allem nach gestern Abend. Ein seufzen kam über meine Lippen und ich stellte die Dusche an. Langsam stieg ich unter den Strahl und schloss die Augen. Ich überlegte was und wie ich Seth nun alles erklären würde. Ob ich ihm schon alles auf einmal sagen sollte. Einiges würde für ihn ein Schock sein so viel war klar. Und wenn jetzt Leah hier war, ja ich war nervös- Ich weiß noch wie sie glücklich war mit Sam und dann der sie wegen Emily verließ. Und immerhin war Sam so was wie ein großer Bruder für mich. Es würde komisch werden auf sie zu treffen, denn ich hab mitbekommen, wie verletzt sie war und hart wurde. °Das heißt wappne dich und sei stark°, ermahnte ich mich in Gedanken und seufzte kurz auf.
Doch verdrängte ich dann all die Gedanken und dachte an gestern Abend, wobei mir ein Lächeln auf die Lippen erschien. Ich schloss meine Augen und genoss die Dusche. Meine Gedanken kreisten nun nur um schöne Dingen. Das ich Seth wieder traf und wir nun zusammen sind, ein Paar. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und dachte einfach nur an Seth. An früher wie wir noch Kinder waren und jede Menge Scheiß gebaut hatten. An unseren ersten Kuss, an gestern Nacht, all die schönen Gedanken ließ ich gerade nur zu. Gedankenverloren seifte ich mich ein und shampoonierte meine Haare. Wieder schloss ich die Augen und genoss das heiße Wasser auf meiner Haut, während ich meine Haare ausspülte. Doch kam mir der Gedanke nun, dass es in Seths Armen um einiges wärmer und kuscheliger war. Keine Ahnung wie lange ich unter der Dusche war, doch nach einiger Zeit stieg ich wieder heraus und trocknete mich ab. Mein Blick fiel auf die Narben an meinen Unterschenkel. Ob ich ihm davon erzählen sollte, ich wusste es nicht. Ich kramte den Abdeckstift heraus, mit dem ich jeden Tag de Narben abdeckte, so konnte sie keiner sehen. Im Augenwinkel erstarrte ich dann kurz und sah mich von der Seite an. Ein lächeln huschte auf meine Lippen, als ich den kleinen blauen Fleck sah. Er erinnerte mich wieder an letzte Nacht. Nur sah ich auf der andern Seite nach und entdeckte noch einen. Schmunzelnd deckte ich diese ab und machte dann bei meinen Narben weiter. Ich wollte nicht das Seth die Flecken sah, er würde sich Vorwürfe machen, weil er es war. Doch es war im Rausch unserer Lust passiert und deswegen sollte er sich keine Vorwürfe machen. Ich verstaute die Tube in der Tasche und suchte einen Föhn für meine Haare. Wie gut das hier auch noch zwei Frauen wohnten, daher fand ich alles was ich brauchte. Ich föhnte und bürstete mir die Haare, aber anstatt sie wie meist zu einen Zopf zu flechten, ließ ich sie nun offen über meine Schultern fallen. Als ich dann mit allen fertig war überlegte ich was ich noch machen könnte. Es war als würde ich Zeit schinden, um solange wie möglich dem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Erneut seufzte ich und zog mir die Sachen von Seth an. Ich musste mir schnell Klamotten von mir holen. Das T-Shirt war wie ein Kleid für mich und ich lachte kurz. Doch sah ich dann zur Türe, ob ich einfach runter gehen sollte? Oder warten bis Seth mich rief oder zu sich holte. Das piepsen meines Handys ließ mich kurz zusammen zucken. Endlich eine Nachricht von Dad. Schnell las ich diese und schrieb ihm zurück, heute Abend würden wir kurz telefonieren. Ohje wenn Dad unbedingt telefonieren wollte, obwohl er auf Geschäftsreise war, hatte das meist nichts gute zu bedeuten. Denn sonst telefonierten wir erst wenn er schon ein paar Tage weg war, nicht gleich am nächsten Tag. Sorge bereitete sich in mir aus und ich schloss die Augen. °Ruhig bleiben, du weißt was sonst geschieht°, sagte ich mir in Gedanken und lehnte mich kurz an die Wand.

----> Küche