Den Weg in mein Gästezimmer kannte ich inzwischen auswendig, so war ich einfach Vladimir und Stefan gefolgt. Die anderen beiden hatten wohl noch andere dinge zu erledigen und waren nicht mit gekommen, insgeheim war ich ganz froh darüber. Wie genau die Verwandlung ablaufen würde wusste ich nicht so wirklich, nur das Stefan mich dafür beißen musste. Davor hatte ich doch schon ein wenig Angst, da ich mir auch nicht vorstellen konnte wie einfühlsam oder grob er war. Bisher war eher Vladimir der nettere von beiden gewesen, zumindest mir gegenüber. Nun stand ich in meinem Gästezimmer mit einem immer deutlich schneller schlagendem Herz und vernahm die Worte Stefan´s. Ich gehorchte ich legte mich auf das frisch gemachte Bett und ließ die letzten Momente meines Menschlichen Lebens vor meinen Augen an mir vorbei ziehen. Meine Eltern würden mich gewiss nicht vermissen oder gar nach mir suchen, zu dem waren sie zu weit weg von der Burg der Rumänen. Bisher hatten sie mich auch nicht gefunden warum also gerade jetzt, später würde ich mich noch an den beiden für das Leben als Mensch rächen können. Einzig der Kampfsport hatte mich mehr oder weniger am Leben erhalten und die Welt der Mythen um Vampire. In diese sollte ich gleich eintreten, ein letzter Blick viel zu Vladimir, ehe ich mich ganz auf Stefan konzentrierte und versuchte mir meine enorme Angst nicht anmerken zu lassen.

Mit Erin und Stefan ging ich zum Gästezimmer. Kaum waren wir in diesem angekommen wand Stefan das wort an Erin. Ich beobachtete die Beiden und nahm natürlich das schneller schlagende Herz von Erin wahr. Sie gehorchte Stefan und legte sich auf ihr Bett. Das ihr Blick auf mich fiel entging mir nicht und ich schenkte ihr ein lächeln.
Warum allerdings Gianna und Amelia nicht mitgekommen waren wunderte mich dann doch. Darüber würde ich später mit Stefan noch einmal reden. Ich nahm den Geruch von Angst war der von Erin ausging.
Ihr Blut roch einfach verführerisch und wenn Stefan sich nicht dazu entschlossen hätte sie zu verwandeln dann hätte ich es wahrscheinlich getan. Mein Blick lag auf Stefan, denn ich konnte nicht mehr tun als das Schauspiel zu beobachten. ich würde mich nicht einmischen, dennoch hoffte ich für Erin das es nicht zu schmerzhaft war. An meine Eigene Verwandlung konnte ich mich nicht mehr erinnern zu lange lag diese nun schon hinter mir.

Gleich würde es soweit sein, Stefan wollte das ich zur Seite sah und so hob ich ein letztes mal als Mensch meine Kopf. Wollte es ihm leichter machen und strich die langen blonden Haare auf eine Seite. Schon zu oft hatte ich mir die Wand angesehen, so nun auch ein letztes Menschliches mal, hörte zwar die Worte von Stefan reagierte aber nicht wirklich darauf. Im Augenwinkel sah ich ihn näher kommen, ja ich war bereit, meine Hände waren zu Fäusten geballt. Mit aufeinander gepressten Kiefern und kaum mit den Augenlidern zuckend versuchte ich den qualvollen Schmerz des Bisses zu verdrängen. Nein ich wollte mir nicht die blösse geben und schon beim Biss aufschreien. Immerhin war ich eine Kämpferin und das sollten die beiden zu spüren bekommen. Irgendwann hatte ich jedes Gefühl verloren und war in Ohnmacht gefallen was den ersten Schmerz sichtlich harmlos wirken ließ. Keine der Worte von Stefan und Vladimir bekam ich mehr mit, auch nicht als sich mein Schöpfer vom Bett erhob. Noch lag ich reglos auf meinem Bett, fast schon friedlich schlafend musste ich aussehen. Doch recht schnell konnte ich spüren das etwas mit meinem Körper passierte nur was würde ich noch mehr als deutlich zu spüren bekommen.

Weiter Beobachtete ich Stefan und Erin. Nach dem Stefan sie Gebissen hatte sah ich ihn an. Er drehte sich zu mir um und ein lächeln lag auf meinen Lippen. "Ich hoffe es hat Gemundet" sagte ich leicht hin. Dann vernahm ich seine frage und dachte darüber nach.. "wir könnten eine kleine Party feiern und darauf warten das Aro uns Besuchen kommt" ich lachte und sah Stefan weiter an Gianna und Amelia werden sich dann schon um Erin kümmern wie es ihre Aufgabe war. Mein blick ging noch mal zu Erin deren Hände immer noch Fäuste waren. Sie war tapfer und unterdrückte den schrei anscheinend. Langsam drehte ich mich zur Tür. "Lass uns in den Wohnbereich gehen und etwas trinken. Vielleicht leisten uns unsere Wachen ja Gesellschaft" Ich öffnete die Türe und sah zu Stefan. "vielleicht ist dein Betthäschen ja auch wieder da" Mit einem lachen verließ ich das Gästezimmer und ging in den Wohnbereich zurück

Erin fiel für immer in einen doch erst friedlichen Schlaf. Das Gift in ihr bahnte sich seinen Weg durch den Körper und begann jede einzelne Zelle zu verwandeln. Es fühlte sich nicht sehr angenehm an, war sie wirklich bereit gewesen. Der zierliche Körper kämpfte gegen das Gift an, als wolle er versuchen die Verwandlung zu verhindern. Es war zu spät das Gift Stefans tobte wie ein loderndes Inferno durch die Gliedmaßen, inneren Organe. So musste man sich fühlen bei lebendigen Leibe zu verbrennen. Erin lag erst still auf dem doch weichen Bett, bis sich der Körper aufbäumte und wieder ruhig zum liegen kam. Die Schmerzen und das Feuer im inneren gewannen die Oberhand, es war das schlimmste Gefühl welches die Schülerin je erleben musste. Sie wollte schreien, sich gegen die Schmerzen wehren doch das Gift wusste es zu verhindern. Machtlos lag sie da, es würde noch Stunden oder gar Tage dauern bis sie Ihre Augen öffnete um dann in ein unendliches Leben zu starten.

Hin und wieder zuckte das zierliche Mädchen, bäumte sich auf und lag wieder für lange Zeit friedlich alleine im Gästezimmer. Der kühle Wind strich ihr sanft über das Haar, benetzte Ihre Haut. Pfiff in der Ferne als würde er um sie trauern, all das bekam sie durch das offene Fenster nicht mit.

Das Gift arbeitete sich weiter durch den geschwächten Körper, es veränderte auch zunehmend die ohne hin schon blasse Haut Erins. Es raubte Ihr nicht nur die Narben am Knie, auch die wenigen Muttermale, das Sterntattoo auf Ihrem Bauch. Es war eine friedliche Nacht wenn man die Natur mal außer acht ließ, nur stille.

Der Körper selber brannte innerlich lichterloh, nur langsam arbeitete sich das Gift von Zelle zu Zelle und verwandelte sie in eine äußerliche Schönheit. Nach und nach kam die glatte Makellose Haut in Ihrem Gesicht zum Vorschein, der Hände. Selbst die Bisswunde am Hals verblasste immer mehr, wie lange Erin schon so lag wusste einzig allein Stefan.

Amelia kam aus ihrem Zimmer direkt ins Gästezimmer. Sie wollte eigentlich noch weiterlesen aber das musste sie wohl verschieben da die Verwandlung nun abgeschlossen war und sie sich um die Neugeborene kümmern sollte. Leise öffnete sie die Tür, sie wusste noch nicht was sie dort erwartete und blieb deshalb erstmal nahe der Türe stehen und sah zu Erin herüber. Gerade richtig kam sie, so wie es aussah hatte das Vampirgift sich nun vollständig ausgebreitet und vor ihr lag der neugeborene Vampir. Schnell warf Amelia einen Blick auf die Bisswunde, die schon sehr sehr blass war und es nun nur noch eine Frage der Zeit war, wann Erin wieder zum Bewusstsein gelangte.

Immer ruhiger lag der leblose Körper auf dem Bett, es war weit nach Mitternacht fast schon morgen. Die Schmerzen und das Gefühl innerlich zu verbrennen wurden weniger, Erins Herz hatte es bald geschafft. Es konnte nur noch Augenblicke dauern, dass die anderen eine Party schmissen ahnte sie nicht.

Ihr Herzschlag war kaum noch vorhanden, das Feuer schien sich selber zu löschen auch die extremen Schmerzen ließen nach. Es kribbelte ihr in den Füßen, den Beinen hoch, über den gesamten restlichen Körper. Es fühlte sich eigenartig an, Geräusche und Musik drangen ihr ans Ohr. Erin traute sich nicht die Augen zu öffnen, Angst vor dem was von nun an auf sie zukommen würde.

Ihr Körper lag erst noch ruhig auf dem Bett bis sich ein Finger anfing zu bewegen, fast so als wolle sie sich erst sicher sein. Immer mehr Leben kam in den Neugeborenen Körper, Erin riss die Augen von ganz alleine auf. Das erste was sie sah war die Decke des Gästezimmers leicht den Kopf zu Seite drehend erblickte sie die Tapete mit dem Muster. Erst jetzt achtete Erin auf solche Details.

Nur leicht hob sie den Kopf an, eine der Hände um sie sich anzusehen. Ihr Körper schrie nach etwas, leichtes brennen stellte sich im Hals ein. Ein fremder Geruch streichelte ihre Nase, alles war in diesem Moment uninteressant geworden, Erin war nicht alleine. Wie gebannt sah sie nun Amelie an, welche nahe der Türe stand und sie ansah.

Nachdem ich fertig gepackt hatte und grade angefangen hatte zu lesen musste ich ins Gästezimmer um gemeinsam mit Amelia auf unseren kleinen neu Vampir aufzupassen.Kurz lief ich in den Kerker um Erin so etwas wie ein Willkommens Geschenk zu geben.Nachdem ich den Menschen hinter mir her schleifte grinste ich kurz.Die arme Frau wimmerte und flehte mich an sie gehen zu lassen."Halts maul oder ich breche dir den Kiefer",zischte ich und lief nun auch schneller mal im ernst Menschen konntem einem so was von auf die nerven gehen.
Ich lächelte Amelia an und sah dann zu in die auch schon wach war.Vorsichtig ging ich auf sie zu."Keine sorge ich tue dir nichts..ach ja hier ei kleines Geschenk",gab ich ruhig von mir und schmiss die Frau nach vorne wie ei altes Hemd.Gleich darauf trat ich zu Amelia und sah Erin weiter gespannt an.Es würde ihr sicher nicht wirklich schwer fallen sich zu beherrschen und wenn doch dann würden Amelia und ich es auch schon irgendwie gebacken bekommen."Dann freue ich mich auf gute zusammen arbeit",flüsterte ich Amelia zu obwohl es sicher nichts bringen würde.

Auf die Idee kam Amelia nicht, Erin einen Menschen mitzubringen. Natürlich wusste sie, das ein frisch geschlüpfter Vampir das Verlangen nach Blut hatte, aber manchmal passierten ihr halt solch kleine Dinge das sie da nicht mitdachte. Weiter blieb sie ihm Türrahmen stehen und ihr Augenmerk war immer noch auf Erin gerichtet bis Gianna kam. "Hallo Gianna!" begrüßte sie sie wie immer freundlich. Ja freundlich war Amelia von ihrer Art her schon immer gewesen auch wenn sie natürlich auch anders konnte. Wie immer fand sie es amüsant wie Gianna mit der Beute sprach, aber so war es recht und es war keinesfalls ein ungewohnter Ton. "Hui, Knochen knacken.... eines meiner liebsten Geräusche" sprach sie und grinste in Giannas Richtung. "Es wird dir gut tun Erin. Du brauchst deine Fänge nur in die Haut gleiten lassen und es wird nur ein paar Sekunden dauern." warum sagte sie das überhaupt? Hm, nun war zu spät und Amelia verschränkte die Arme locker vor ihrer Brust. "Mhm... wird schon schief gehen." grinste sie auf Giannas Worte und ja, das würde es schon aber sie hatte ja nichts gegen ihre Begleitung hier im Gästezimmer von daher war von ihrer Seite aus schon alles friedlich.

Da ich immer noch wie gebannt Amelia ansah, löste ich meinen Blick dann doch von ihr. Sie hatte bisher noch kein Wort zu mir gesagt, so erhob ich mich leicht. Halb ich Bett liegend horchte ich auf, es waren weitere Schritte auf dem Flur zuhören. Dazu das wimmern einer Frau und ein schlagendes Herz, was dies bedeutete konnte ich mir im ersten Moment nicht denken. Im gegensatz zu Amelia, betrat Gianna mit der Frau im Schlepptau mein Gästezimmer und sprach ruhig zu mir. Warf mir dann auch schon die Frau hin, mit den Worten das sie ein kleines Geschenk sei. Zu erst wich ich zurück und saß nun eher als ich lag auf dem Bett, das brennen im Hals verstärkte sich schlagartig. Denn ich konnte das pochen des Herzens ganz deutlich hören, auch das rauschen des Blutes da mein Geschenk mir praktisch zu Füssen lag. Durch meine Bücher wusste ich ja wie es rein theoretisch von statten ging, doch praktisch?! Die Frau sah mich panisch an, auch das Amelia erklärte was ich machen hatte, nahm ich kaum war. Mit meinen rot glühenden Augen sah ich nur die Halsschlagader der Frau pochen, ohne nach zudenken hing ich schon an deren Hals. Blendete alles um mich herum aus und biss einfach zu, es war nicht schwer die richtige Stelle zu finden. Das Blut floss schnell durch die beiden Wunden im Hals in meinen Mund, wie ich mich beim ersten mal anstellte wusste ich nicht. Spürte das etwas mein Kinn hinab lief, es war Blut da ich doch etwas zu hastig trank. Das schreien und wimmern ignoriete ich einfach und saugte noch mehr am Hals, so lange bis nichts mehr kam. Erst dann löste ich mich vom Hals und sah die beiden Frauen im Türrahmen stehend an. War es dies was Gianna damit bezweckt hatte? Achtlos stieß ich die tote von mir und saß mit dem Rücken zur Wand °Was hab ich da nur getan?°