Es war ein schöner Sommertag. Die Sonne schien auf meine Haut, weshalb ich gezwungen war Lange Anziehsachen zu tragen, während ich durch die Städte jagte. Ich kannte meine Mission sehr gut. Nach den Rumänen sehen, das sollte ich. Doch ich wusste noch nicht so ganz ob mir dieser Auftrag gefiel oder ich wieder einmal nur die Frau für den Scheiß war.. Ich tippte auf Letzteres. Meinem Leben zuliebe tat ich jedoch schön brav was Aro mir befahl. "Wenigstens komme ich so ein paar Tage aus dem Turm heraus" murmelte ich während ich durch den Großen Wald rannte. Nahe meinem Ziel.
Ich konnte spüren wie die Kontaktlinsen in meinen Augen immer dünner wurden. Sicher schimmerte schon das Schwarz Hindurch. ich war hungrig, seit tage hatte ich bereits nichts mehr getrunken.. Und dennoch durfte ich mich nicht an den Menschen hier vergehen. Eine Schande war es,.. udn eine Verschwendung!

Ganz plötzlich stieg mir der Geruch von frischem, süßen Blut in die Nase. Ich knurrte auf, machte mich zur Jagd bereit, doch ich konnte einen anderen Vampir wittern. Und er schien nicht weit von mir weg zu sein. Ich Nahm sie beine in die Hand, lief so schnell in konnte in die Richtung in der das Massaker geschehen sein musste und bleib in der Nähe des Vampirs stehen. Ich wusste sofort wer sich dort an den Menschen vergriff. Stefan. EIn entzücktes Lächeln zierte meine Lippen, als der gutaussehende Vampir aus dem Gebüsch in mein Blickfeld trat.
"Stefan, welch eine Überraschung" sagte ich zuckersüß und schenkte ihm ein sanftes Lächeln. "Mein Meister dachte es wäre mal wieder an der Zeit euch einen kleinen Besuch abzustatten um nach dem Rechten zu sehen. Wie sieht es aus, Stefan? Geht es euch gut? Ich würde nur sehr ungern mit schlechten Nachrichten nach Hause zurück kehren, das verstehst du sicher" sagte ich lächelnd und strich mir ein Haarsträhne aus dem Gesicht. Ein Windstoß ließ seinen Geruch zu mir ziehen. Ich konnte es riechen. Aus seinem Mund.. das Blut der Menschen. Und obwohl ich schon so lange lebte, spannten sich all meine Muskeln an. Ich musste mich tatsächlich zusammen reißen. "Ich hoffe doch, dass du ein zufriedenstellendes Dinner nehmen konntest". Ein kaum merkliches Schmunzeln legte sich auf meine makellosen Lippen, ehe ich etwas auf ihn zu ging und nun direkt vor ihm stehen blieb. "Lassen wir das geschäftliche mal bei seite.. Wie geht es dir?"

Ich nickte. "Ja, das werde ich. ich nehme an, niemand von euch war so dämlich tatsächlich darüber nachzudenken, sich uns anzuschließen?" fragte ich und hob eine Augenbraue. Manchmal.. da wünschte ich mir, ich hätte mich niemals den Voturi angeschlossen.. wobei angeschlossen nicht der richtige Ausdruck für all das war..
Das Lächeln auf meinen Lippen wurde schmaler. "Tut mir leid, es ist mir nicht erlaubt hier Nahrung zu mir zu nehmen. Ich denke mein Meister wird mich testen wollen. Und das erste was er tun wird, wenn ich wiederkehre wird sein, mich mit einem kräftigen Händeschütteln zu begrüßen. Und da sollte er vielleicht nicht erfahren, dass ich mich gegen seine Anweisungen verhalten habe.." sagte ich und sah ihn einen Moment lang gequält an. "Vielleicht will er mich auch einfach nur dafür bestrafen, dass ich mich letztens aus dem Schloss geschlichen habe.." kam es viel zu laut über meine Lippen.
"Dir geht es also gut, ja?" ich lächelte sanft. "Das ist schön. Mir geht es auch gut, danke" Mit diesen Worten ließ ich mich einfach auf dem trockenen Gras nieder und sah zu ihm auf. "Du weißt, dass ich.. besonders nicht hier bei euch, einen Kampf anfangen würde, oder? Ich bin zwar nicht immer ganz vorsichtig, aber lebensmüde bin ich noch lange nicht" Eine sanfte Ironie war aus meiner Stimme zu deuten.. >Lebensmüde<,- da fragte ich mich doch von welchem Leben ich überhaupt sprach. ich war seit vielen Jahren tot und das, was ich in Volterra erlebte, war nicht ansatzweise ein Leben. Ich war noch nie gut darin gewesen mich an Anweisungen zu halten und dennoch hatte ich es geschafft mich anzupassen, was ganz eindeutig an ein Wunder grenzte.

Ich lächelte. "Natürlich wollt ihr das nicht. Es wäre eine umnachtete Idee eines jedem einzelnen von euch auch nur daran zu denken sich Aro zu unterwerfen. Ich sage damit nicht, dass es euch dort schlecht gehen würde. Wer sich an die Regeln hält, der verdient sich somit auch Vertrauen, doch ein Leben würdet ihr dort nicht vorfinden. Das ist unser Problem. Wir sind gefangen" sagte ich und lächelte vor mich hin.
Ich nickte. "Es ist ein unvorstellbarer Schmerz, da hast du Recht. Jedoch will ich meinen Kopf nicht verlieren, also halte ich mich an die Regeln. Obgleich sie dämlich sind oder nicht. Wenn Aro befielt keinem Menschen etwas zu tun, dann ist dies Gesetz. Du solltest unsere Regeln kennen" sagte ich trocken, voller Hass auf das was mich an meinen Meister band.
Amüsiert hob ich eine meiner Augenbrauen in die Höhe. "Aber aber,.. Natürlich sind der Turm und auch mein Gemach noch wundervoll hergerichtet, aber irgendwann erkennt jeder, dass auch ein schönes Bild irgendwann uninteressant und alt wird".
Niemals würde ich mich auf einen Kampf einlassen. Ich kämpftre gerne, so war das nicht, doch dies nur zum Spaße und nicht gegen Fremde, Ältere und uneinschätzbare Gegner. Ich hang an dem Bisschen Leben, welches ich noch hatte und dies sollte er wissen. "Tatsächlich habe ich nicht vor nun wieder abzureisen. Ich hatte gehofft ein wenig Zeit bei dir und deiner 'Familie' zu verbringen" antwortete ich und lächelte ihn unschuldig süß an. "Ich werde auch sicher keinen Ärger machen". Als ich jedoch seine Worte über meine Mission vernahm, seufzte ich leise. "Das Lesen fremder Gedanken ist eine Kunst, die ich niemals verstehen werde, mein Lieber. Mir wurde befohlen nach Euch zu sehen, euch vielleicht etwas unserer lebensweise zu zeigen und euch zu versuchen für uns zu begeistern. Dafür sollte ich einige Tage bleiben, mehr kann ich dir selbst nicht sagen. Mein Meister lässt sich nicht gern in die Karten schauen, Stefan. Von niemandem"

Noch während er sprach hegte ich für kurze Zeit diesen Gedanken. Den Gedanken, mich von Aro zu lösen, Mich von den Volturis abzuseilen und mein Leben an einem anderen Ort zu verbringen. Doch allein sein wollte ich nicht, daher dachte ich tatsächlich für einen Moment darüber nach, mich Stefan und seiner Familie anzufreunden, genau in diesem Moment jedoch sprach er das auf der Hand liegende aus. Sich Aro zu wiedersetzen hieß seine Ganze Familie in Gefahr zu versetzen. Ich wollte nicht, dass irgendwelche anderen Vampire unter meinem Egoismus leiden mussten, also schob ich den Gedanken beiseite und hörte ihm wieder lächelnd zu. - Eine Fassade, welche jede Sekunde zu Bröckeln drohte.
Nein, tatsächlich würden Jane und Alec niemals ein schlechtes Haar an Aro lassen.. Anders jedoch ich oder meine Freunde. Es gab viele heimliche Wünsche der Selbstständigkeit bei uns im Turm und ich kannte die Leute, bei denen ich über meinen Freiheitswunsch sprechen konnte und die Jenigen, bei denen man besser das höchste Maß an Loyalität vorspielte. Vor Stefan jedoch hatte ich keine Angst meine wahren Gefühle zum Ausdruck zu bringen denn ich wusste dass er meinen Meister mindestens genauso sehr hasste wie ich.
Lachend ließ ich mich ins Gras fallen. "Du hast Recht. Ich denke nicht, dass deine Familie sehr erfreut über meine Anwesenheit wäre und ich kann es tatsächlich verstehen. Ich würde mir auch nicht vertrauen, wenn ich zu euch gehören würde.. Schon aus Prinzip nicht. Jedoch solltest du nun wissen, dass ich nicht so loyal meiner Familie gegenüber eingestellt bin wie ihr alle denken müsst."
Seinen Vorschlag akzeptierte ich sofort. Nickend stand ich auf, klopfte mir den Dreck von den Anziehsachen und sah ihn an. "Das ist wirklich sehr zuvorkommend. Natürlich kann ich auch draußen in einem Busch bleiben. Oder auf einem Baum. Ich will mich euch nicht aufdrängen und vor allen möchte ich nicht für Unruhe sorgen." sagte ich und lief schon einmal langsamen Schrittes in die Richtung des Schlosses. "Ach.. Und stefan?" Ich sah ihn einen Moment lang amüsiert an, wurde dann jedoch wieder ernst. "Wahre Schönheit kommt von Innen"