Alice sah ihn an. "Wir sind hier aber im Norden... Hier brauchst du nichts zu befürchten."
Als er seinen Blick wieder senkte, hob sie sein Kinn wieder an. "Schau nicht so, als müsstest du dich für etwas schämen."
Schnell bemerkte sie seine Unsicherheit ihr gegenüber. Sie nahm seine Hand und legte diese an ihren Hals. Sie wollte ihm damit zeigen, dass sie ihm vertraute. Dass er bestimmte. "Willst du mich töten?"
Alice hoffte auf ein Nein.

"Kämpfe gibt es über all", antwortete ich leise, denn das hatte Maria uns immer wieder gesagt. Nirgendswo gab es frieden auf dieser Welt egal ob es zwischen Menschen oder zwischen Vampiren war.
Langsam schaute ich wieder zu ihr, als sie mein Kinn anhob. Als sie meine Hand nahm und diese an ihren Hals legte fragte sich ein Teil meines Gehirns, was sie vor hatte. Wollte sie sterben oder wie? Also ich würde sie nicht töten auf keinen Fall.
"Nein", antwortete ich ihr auf die frage hin. "Ich würde niemals eine Frau töten." Ich hasste es Frauen zu töten, denn für mich waren Frauen Wesen, die man Respektieren musste, denen man Helfen musste.

Alice schüttelte leicht den Kopf. "Das stimmt nicht, Jasper. Es gibt auch Liebe und Frieden. Versprochen."
Sie sah ihn lächelnd an. "Siehst du, du bist nicht zum Töten gemacht... Du kannst auch beschützen...", sagte sie. Sie blickte ihn hoffnungsvoll an. Die kleine Vampirin hoffte, dass er sie verstand.
Sie wollte das beste aus ihm heraus zu holen. Dafür mochte sie ihn auch zu gerne. Sie hatte nicht ohne Grund so lange auf ihn gewartet. Sie würde ihn jetzt auch für keinen Preis hergeben.

"Aber wo", fragte ich ganz leise, denn sowas hatte ich noch nie so ganz erlebt und auch das was Peter und Charlotte für einander Empfanden fand ich nicht als Liebe aber wahrscheinlich auch nur deswegen, weil ich es nicht kannte.
"Ich könnte dich niemals töten", antwortete ich, denn das war ja auch die Wahrheit. Langsam stand ich auf, löste meine Hände von ihr und ging zum Fenster. Stumm starrte ich raus, beobachtete draußen einige Menschen auf der Straße, beobachtete etwas den Regen, der sanft gegen das Fenster schlug und dachte nach.

"Überall... Du kann überall, wo zwei Menschen aufeinander treffen Liebe sehen. Was ist mit deinen Eltern? Oder deinen Geschwistern? Du wirst sie sicher auch geliebt haben...", sagte sie und seufzte leise.
Alice wollte nur zu gerne wissen, was ihrer Familie zugetan wurde. Sie hatte keine Ahnung, woher sie kam und wer zu ihr gehörte.
Die Vampirin sah dem Mann nach. "Siehst du? Und ich vertraue dir. Das ist Frieden."
Mit kurzen, tanzenden Schritten bewegte sich Alice auf ihn zj und blirb hinter ihm stehen. "Was siehst du da draußen?"

"Ich", antwortete ich langsam "hatte noch nie eine Familie, die ich lieben konnte. Soweit ich weiß bin ich in einem Heim auf gewachsen." Ich hasste meine Eltern dafür und das obwohl ich sie nicht kannte aber ich hatte sie auch noch nie kennen lernen wollen, sie waren mir egal.
"Frieden", wiederholte ich langsam das Wort und legte eine Hand auf die Fensterscheibe vor mir. Ich hörte wie die kleine Vampirin neben mich kam aber starrte erstmal weiter gerade aus auf die Straße.
"Menschen", antwortete ich auf ihre frage hin und erst jetzt merkte ich wie durstig ich war und wie sehr mein Hals kratzte aber ich durfte und konnte nicht das Blut der Menschen trinken. Es würde mich innerlich nur noch verletzlicher machen.

Sie folgte seinem Blick. "Sind diese Menschen gegeneinander aufgebracht? Leben sie im Frieden miteinander?", fragte sie. Mit zwei elfenhaften Schritten war sie wieder neben ihm und sah zu dem Vampir hoch.
"Du hast dunkle Augen. Durst." Sie nahm seine Hand. "Darf ich dir zeigen, wie ich jage?" Alice beobachtete meistens die Menschen und suchte sich die heraus, die anderen Menschen etwas böses antuen wollten, was sie durch ihre Gabe heraus fand. So fühlte sie sich nicht ganz so schlecht. Es beruhigte ihr Gewissen ein wenig.

"Eher", meinte ich langsam. "leben sie in Frieden mit einander." Auf jeden Fall bekriegten sie sich nicht auf der Straße. Weiter hin sah ich raus auf die Straße.
"Es geht schon", antwortete ich. "Ja." Zwar wusste ich nicht genau was anders an ihrem Jagdstil sein sollte aber ich würde sie mal etwas beobachten, falls meine Selbstbeherrschung es zu lies. Langsam drehte ich mich zu ihr und beobachtete sie etwas, beobachtete wieder genausten ihre Gefühle.

Alice nickte. "Sie leben in Frieden und ich bin überzeugt, dass wir das auch können..."
Schnell schnappte sie sich seine Hand und lief voraus in den Regen. Sie schlug den Weg in dunkle Viertel ein. Dort hockte sich die Vampirin auf ein Hausdach und lehnte sich zurück. Sie suchte nur kurz mit ihrer Gabe. Es dauerte nicht lange und sie fand ein geeignetes Opfer. Eigentlich sogar zwei. Sie würden später in der Nacht eine Familie nur aus Gier ausrauben und sie umbringen, würde Alice nicht dazwischen gehen. Sie sprang in die Gasse hinunter und wartete auf die beiden Männer. Sie kamen gerade etwas angetrunken aus einer Kneipe. Es wiederte Alice ein wenig an, doch diese Männer hatten es nicht anders verdient. Sie entdeckten die junge Vampirin und gingen siegessicher auf sie zu. Was sie vorhatten, konnte sich die Vampirin vorstellen. Die war kein Platz für junge Frauen. Sie ging einige Schritte zurück und spielte ihnen etwas vor. Sie drängten die Dunkelhaarige zurück an eine Wand. Doch nun übernahm sie und warf den einen der beiden gegen die gegenüberliegende Wand, sodass dieser dort auch liegen blieb. Ein hässliches Knacken zeigte ihr, dass er tot war. Ohne dass sein Freund auch nur irgendwie reagieren konnte, hatte sie ihm Genick gepackt und es ihm mit eine kurzen ruckartigen Bewegung geborchen. Sie sah zu Jasper und nickte dann zu dem anderen Mann. Danach schlug sie ihre Zähne in ihr Essen hinein und trank sein noch warmes Blut.

"Ich hoffe es", meinte ich leise, den Krieg hatte ich genug gehabt.
Gemeinsam lief ich neben ihr her in den Regen, sah mich immer wieder um und hielt aber die Luft an. Luft anhalten war nur reine Vorsichtsmaßnahme. Nach kurzem Zögern folgte ich ihr in einem eher dunkeln Viertel auf ein Hausdach und spähte runter. Unten schwankten zwei Männer um her und bevor ich irgendwas anderes sagen oder machen konnte, war sie schon runter gesprungen und hatte sich vor die zwei Männer gestellt. Was die zwei Männer sagten und machten gefiel mir überhaupt nicht. Ich hasste Männer die sich gegenüber einer Frau so benahmen wie die zwei und leise wie eine Feder sprang ich vom Dach und stellte mich erstmal in den Schatten.
°Na wartet, wenn ihr beider ihr irgendwas antut°, schoss es mir durch den Kopf und bevor ich irgendwas machen konnte spürte ich die letzten Gefühle vor dem Tod. Kurz zuckte ich zusammen, es waren keine guten Gefühle vor allem für mich nicht und ehe ich mich versah, hatte ich mich auch schon gegen die Wand gelehnt und die Augen Richtung Himmel gerichtet. Innerlich herrschte in mir gerade ein Kampf der Gefühle und nur sehr langsam gelang es mir die letzten Gefühle vor dem Tod zu unterdrücken und mich auf den toten Typen an der Wand zu stürzen. Fast schon gierig saugte ich ihm das ganze Blut leer, knurrte immer wieder wild, da das Monster in mir Angst hatte sie würde mir meine Beute weg schnappen und sah ab und an immer wieder leicht auf.

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Ich bin ab Morgen für ne Woche nicht on und komme erst nächste Woche Sonntag wieder, nur damit du bescheid weißt :)

Alice hielt den Mann fest und trank ihn bis auf den letzten Tropfen aus. Sie ließ die Leiche fallen und sah zu dem anderen Vampir. Er knurrte sie an. Doch sie konnte es verstehen, da sie nebenbei auch das Gefühl gehabt hatte, dass sie ihre Beute verteidigen musste.
Sie schleppte die Leiche weg und holte eine Schachtel Streichhölzer heraus. Sie zündete die Leiche an. So blieben sie wenigstens halbwegs unentdeckt.
Langsam ging sie zu ihm zurück und blieb wartend und auf Abstand.

Noch mehr Mals entfuhr mir ein knurren, bevor sich das Monster in mir wieder beruhigte und ich leicht auf die Leiche vor mir sackte. Innerlich tobte, obwohl der Mensch schon vor her tot gewesen war, ein schlimmer Kampf der Gefühle. Alle Gefühle, die ich bis jetzt immer wieder gespürt hatte, die ich in mir eingespeichert hatte, konnte ich nicht mehr in mir halten, weswegen sie in meiner Umgebung rum flogen.
Ich setzte mich auf meinen Hintern, zog die Beine an und mein Körper fing, ohne das ich was machte an zu zittern. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr her meines Körpers war.

Sie beobachtete ihn und merkte relativ schnell, dass es ihm nicht wirklich gut ging.
Alice packte die Leiche und entsorgte diese ähnlich wie sie ihre verschwinden lassen hatte. Dann kehrte sie leichtfüßig zurück. Sie machte sich große Sorgen um ihn, als sie den großen Vampir sich so klein zusammen gekauert sitzen sah.
Die kleine Vampirin kniete sich neben ihn und schloss ihre Arme um ihn. Sie spürte wie Hass und Gewalt zu ihr durchdringen wollte, ließ es aber nicht zu. "Ganz ruhig... Diese Männer haben nichts Besseres verdient." Sie strich ihm über die Haare und zog Jasper sanft an sich. "Alles ist gut..."

Ich merkte wie sie mich in die Arme schloss. Eigentlich hätte ich mich schon längst dagegen gewehrt aber ich konnte nicht und innerlich tat es mir auch irgendwie ganz gut. Nur langsam beruhigte ich mich wieder, nur langsam hatte ich alle Gefühle wieder unter Kontrolle.
"Es tut mir leid", sagte ich leise und hob meinen Kopf. "Eigentlich bin ich nicht so, nicht so schwach wie eben." Für mich war das ein Zeichen für schwäche, so da zu sitzen, meinen Körper kaum unter Kontrolle zu haben.

Alice blieb ganz ruhig bei ihm sitzen und wollte einfach nur für ihn da sein. Sie hatte ihn schon so sehr in ihr Herz geschlossen.
Als Jasper seinen Kopf hob, sah sie ihm in die Augen und lächelte aufmunternd. "Entschuldige dich doch nicht dafür. Das ist vollkommen in Ordnung. Du bist nicht schwach. Das zeigt nur, dass du noch etwas Menschliches an dir hast." Sie nahm sich vor ihn dabei zu unterstützen. "Warst du die letzten Male immer alleine damit?"