Ich sah ihn an. "Ich weiß nicht, wer ich bin. Wo ich her komme...", sagte ich leise und sah zu ihm hoch.
"Es ist schlimm, dass ich nichts weiß. Ich weiß nicht, wer meine Eltern sind. Ob ich Geschwister habe."
Ich nahm seine Hand.

Stumm hörte ich ihr erstmal zu.
"Das glaub ich dir", meinte ich ruhig. "Ich selber weiß auch nicht ob ich eine richtige Familie habe aber ich weiß auch das es die Vergangenheit war. Vielleicht wirst du irgendwann mal in ein Rathaus gehen und dort im Archiv etwas über deine Familie finden." Das hatte ich vor irgendwann mal aber erst musste ich schauen, dass ich wieder nach Texas durfte.

Ich sah ihn an und seufzte leise. "Wo soll ich anfangen? Ich habe keine Ahnung, wo ich überhaupt her komme. Amerika ist groß." Nun gut ich könnte dort anfangen, wo ich aufgewacht war. Aber ich hatte keine Ahnung wie lange ich dort gelegen hatte und ich wusste wie schnell man als Vampir an einem Tag voran kam. Vorsichtig lehnte ich mich an ihn.

"Das werden wir schaffen", sagte ich ruhig und sah weiter hin zu ihr.
Kurz zuckte ich zusammen, als sie sich an mich lehnte und die eine hälfte schrie sofort das Gefahr drohte aber die andere hälfte blieb ruhig bzw. versuchte ruhig zu bleiben.

Ich legte meinen Kopf an ihn und schloss meine Augen. Tief holte ich Luft und seufzte, doch das brauchte auch kein Stück Erleichterung. Wenn ich doch nur besser damit umgehen könnte.
Meine Füße zog ich an meinen Körper und legte meine Arm um die Beine. Klein und verletzlich. So sah ich wahrscheinlich in diesem Moment aus. Bereit alles zu geben, um meine Familie wieder zu bekommen. Egal wer sie waren und woher sie kamen.

Ich spürte wie sie sich immer schlechter fühlte und deswegen lies ich beruhigende Gefühle durch den Raum schweben.
"Es wird alles wieder gut", sagte ich leise. "Du wirst sehen." Ich versuchte ihr etwas Mut dafür zu geben, dass sie vielleicht doch irgendwann mal erfuhr, wer ihre Eltern waren, wo her sie kam und ich würde ihr helfen, denn irgendwie fühlte ich mich etwas zu ihr hin gezogen, war das Liebe?

Auf einmal schien etwas beruhigendes sich um mich zu legen. Es war wie die Umarmung eine Mutter. Schützend und ruhig.
Meine Arme schlossen sich wie von selbst um seine Taille und ich hielt mich an ihm fest. "Jazz...", sagte ich leise und legte meinen Kopf an ihn.

Ich spürte wie sie sich etwas dank meiner Gabe entspannte aber als sie ihre Arme um mich schlang, sprang ich Intuitiv auf und löste mich so von ihr. Mein Gehirn signalisierte sofort Gefahr, weswegen mein gesamter Körper sich blitz schnell in Angriffsposition stellte und aus meiner Kehle ein lautes, gefährliches Knurren drang. Ich war bereit zu kämpfen auch wenn ich irgendwie nicht wusste warum ich kämpfen sollte doch mein Körper wollte es so. Mein Körper wollte sich verteidigen komme was wollen.

So schnell wie Jasper reagiert hatte, konnte ich gar nicht hinterher. Nur mein Blick folgte ihm erschrocken. Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Vorahnung hatte ich zurück geschoben und war ziemlich erschrocken.
Er sah so böse, verängstigt und verschlossen aus. Ich sah zu Boden und wusste ehrlich gesagt nicht so genau, was ich dagegen tun sollte. Fast traute ich mich es nicht, mich zu bewegen.

Noch einmal drang aus meiner Brust ein fieses, wildes knurren bis irgendwann mein Gehirn registrierte, dass doch irgendwie keine Gefahr für mich bestand. Nur ganz langsam entspannte ich mich wieder, entspannte meine Muskeln und gab meine Kampfhaltung auf.
"Entschuldigung", sagte ich und senkte sofort meinen Kopf. Sofort erwartete ich eine Bestrafung von ihr und sah weiter hin auf den Boden, schloss meine Augen und wartete.

Er machte mir Angst und ich blieb dort, wo ich war. Geduckt und wie ein verängstigtes Reh, sah ich zu ihm hinauf. Unentschlossen, was ich tun sollte, blieb ich dort sitzen. Was hatte ich getan, dass es ihn so aufwühlte. War ich zu weit gegangen? Warum reagierte er so empfindlich? Tausende solcher und ähnlicher Fragen gingen mir durch den Kopf und erst als er seine Kampfhaltung aufgab, fühlte ich mich wieder sicherer.
"Ich... Du...", sagte ich leise, "Es tut mir leid." Das hatte ich doch gar nicht gewollt.

Weiter hin wartete ich doch statt einer Bestrafung Entschuldigte sie sich bei mir. Was war jetzt los? Irgendwie verstand ich die Welt nicht mehr weswegen ich nur leicht den Kopf hob.
"Es ist", sagte ich leise "nicht deine Schuld. Ich hätte nicht so reagieren dürfen." Wieder senkte ich meinen Kopf und starrte wieder auf den Boden.

Erwartungsvoll sah ich ihn an. "Nein. Ich hätte dir nicht so nah kommen dürfen... Es tut mir leid. Ich hätte es wissen müssen...", murmelte ich leise und sah zu Boden. Mir tat das so leid. Ich war mal wieder zu weit gegangen. Das er so reagierte, war mir dann auch klar.

"Du hast nicht gewusst", meinte ich "das ich bei sowas so reagiere." Langsam hob ich den Kopf wieder, drehte mich um und ging zum Fenster. Eine Hand legte ich auf die Fensterscheibe während die andere in meiner Hosentasche verschwand.
°Super Jazz jetzt hast du es wahrscheinlich schon wieder verkackt°, sagte die Stimme in meinem Kopf und irgendwie hatte diese Stimme auch recht. Ich hatte sie durch mein Verhalten total verängstigt.

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