Ganz leicht lies ich einige Gefühle, die wild in mir rum schwirrten raus. Alle konnte ich nicht raus lassen und würde diese wahrscheinlich für immer bei mir behalten, falls ich nicht irgendwann einen Wutausbruch bekam und alle Gefühle aus mir raus schwirrten. Leicht kuschelte ich mich etwas an sie, als sie mich in den Arm nahm. Es tat gut und es hatte gut getan, dass alles zu erzählen, zwar war es nur die abgeschwächte Version gewesen aber auch die reichte auf jeden Fall erstmal aus um ein Teil meiner Last weg zu haben. Die andere Last würde ich für immer mit mir rumtragen.

Ich legte meinen Kopf an seinen und schloss meine Augen. "Das ist nicht fair. Du hast so etwas nicht verdient. Du bist viel mehr wert." Ich küsste seinen Kopf und hielt ihn fest bei mir.
"Jasper. Du hättest einen viel besseren Start in dieses Leben verdient."

Leicht nickte ich. Wenn ich weinen könnte, hätte ich das bestimmt irgendwann gemacht aber zum Glück konnte ich es nicht und so konnte auch niemand sehen, dass der sonst so starke Jasper innerlich ein totales Frack war. Emmett würde mich damit auf ziehen und selbst Edward würde mich damit auf ziehen.
"Manchmal", meinte ich "glaub ich, dass es die Rache dafür war, dass ich ein Soldat war, dass ich Menschen in mehreren Schlachten umgebracht hatte." Es konnte wirklich sein das es Rache gewesen war, Rache von Gott, falls es diesen überhaupt geben würde, was ich nicht glaubte, denn ich war nicht gläubig.

"Das kann nicht, Jazz. Dann müssten andere viel schlimmer bestraft werden. Du bist doch nicht an allem Schuld." Liebevoll küsste ich ihn und hielt seine Hand fest. "Du tust auch so viel gutes. Sieh dir Aro an. Er hätte so etwas viel mehr verdient."

"Vielleicht", murmelte ich leise "vielleicht aber auch nicht." Ich war an vielem schuld, an sehr vielem, so jeden Fall sagte es mir mein Gehirn.
"Aber nicht viel", meinte ich "ich bin einer der Tötet, der zum töten geboren wurde, zwar nicht so viel wie Aro oder ein andere Volturi aber trotzdem. Unter meiner Hand sind viele Menschen und Vampire gestorben und es werden wahrscheinlich noch mehr."

"Rede dir nicht so eine Blödsinn ein. Du. Bist. Nicht. Zum. Töten. Gemacht. Verdammt, Jazz. Du beschützt mich und unsere Familie jeden Tag. Du tötest keine Menschen und lebst somit als Vegetarier. Du bist genauso wie wir", fuhr ich ihn an, "Nun gut. Du warst Soldat. Na und? Was ist mit den Menschen, die an deiner Seite waren? Die Menschen, die im erstem und zweitem Weltkrieg gekämpft haben? Die heute noch in gefährdete Länder reisen? Sind die alle besser als zu? Nein, sind si3 nicht. Die Vwmpirkriege waren nichts anderes. Krieg ist Scheiße und ja, ich hab keine Ahnung, was dort vor sich geht. Aber du bist kein Mörder. Nicht mehr. Du bist ein Beschützer. Du bist wundervoll und sag so etwas nie wieder." Ich war wütend, wenn er so von sich dachte.

Ich spürte, dass sie wütend war über das was ich gesagt hatte, weswegen ich leicht traurig wieder auf die Bettdecke starrte.
"Es tut mir leid", sagte ich leise "aber du weißt wie ich über mich denke und wenn ich die Zeit zurück drehen könnte würde ich vieles anders machen als wie ich es damals gemacht hatte." Bestimmt wäre ich niemals in den Krieg gezogen aber dann wäre ich ihr auch niemals begegnet. Langsam löste ich mich von ihr, stand auf und ging zum Fenster. Eine Hand legte ich aufs Fenster während die andere einfach nur rum hing. Seufzend schaute ich in die ferne.

Ich unterdrückte ein wütendes Knurren. Sogar ziemlich gut. "Bist du denn so unglücklich mit der Lage. So wie es jetzt ist. Würdest du mich und unsere Familie dafür aufgeben? Also ich will es nicht. Es ist dumm von dir so etwas zu sagen oder gar zu denken. Hör auf damit!" Ich sprang wütend von dem Bett auf und stellte mich neben ihn.

"Mit der jetzigen Lage", sagte ich langsam "bin ich nicht unglücklich und ich würde das niemals auf geben wollen. Niemals." Obwohl ich schon sehr oft mit dem Gedanken gespielt hatte die Familie zu verlassen vor allem als ich am Anfang einfach zu schwach gewesen war und jeder auf mich aufpassen musste, damit ich ja keine Menschen anfalle und auch noch heute hatte ich das Gefühl als würden mich alle beobachten damit ich ja nicht mehr rückfällig wurde.
Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihr, als sie sich neben mich stellte und sah sie an.

Ich legte meine Arme um seine Taille und küsste ihn auf seine Wange. "Ich liebe dich, Jazz", sagte ich leise und legte meinen Kopf an ihn. "Ich will dich und diese Familie niemals verlieren. Und wenn du so von dir denkst, macht mich das wütend. Du bist wundervoll und es ist nicht gut."

"Ich liebe dich auch Alice", sagte ich und strich ihr etwas über die Haare. "Ich auch nicht Schatz.... Ich weiß aber manchmal kann ich nicht anders." Leicht senkte ich meinen Kopf wieder.
"Du bist aber noch wundervoller", sagte ich und sah zu ihr wieder mit diesen Worten.

Mein Blick ging hinaus. Der Wald vor unserem Haus sah wundervoll aus. Ich liebe diesen Ausblick. Es war so harmonisch und dennoch rau. Aber so war die Umgebung. Hier wollte ich nicht wieder weg. Lieber würde ich mein Leben lang hier bleiben.
"Oh doch, du kannst es. Du willst es nur nicht wahr haben, Jazz."

Leise seufzte ich und sah wieder raus. Beobachtete etwas die Blätter und die Nadeln die sich leicht im Wind hin und her bewegten. Früher wäre mir das niemals so auf gefallen doch jetzt, wo ich alles sehen konnte viel mir das immer wieder von neuem auf.
"Das kann sein", murmelte ich leise und lies meine Hand an der Fensterscheibe sinken.

Leise seufzte ich und drehte mich zu Jasper um. Ich sah in sein Gesicht, beobachtete seine Augen, die nie lange den hellen Goldton behielten. Aber gerade das fand ich wunderschön. Sie waren anders als meine uns es war perfekt. Genau so liebte ich es. Ich legte meine Hand an seine Wange und zog ihn sanft zu mir herunter und stellte mich auf Zehenspitzen. "Teil deine Gefühle. Dafür hast du deine Gabe bekommen...", flüsterte ich, bevor ich meine Lippen auf seine legte.

"Nicht alle", sagte ich leise und sah zu ihr runter "Nicht alle Gefühle kann ich teilen, da ich nicht möchte das du dich wegen mir irgendwie scheiße fühlst oder so." Den ich konnte einfach nicht alle Gefühle teilen, nur die guten. Sanft legte ich meine Lippen auf ihre und küsste sie sanft. Mit einer Hand strich ich ihr sanft etwas über den Rücken.