Ich sah ihn an. "Doch, Jazz. Das ist mir egal. Du solltest es tun...", sagte ich bittend und legte meinen freien Arm um ihn. Langsam lehnte ich mich an ihn und atmete tief ein. Mein Mann roch wunderbar. So männlich. Ich lächelte und schloss meine Augen.

"Es ist aber nicht immer gut für dich", sagte ich. "Es ist schon nicht leicht wenn ich das alles durch stehen muss dann musst du nicht auch noch die ganzen schrecklichen Gefühle abbekommen." Ich machte mir einfach Sorgen um sie, denn sie war es nicht gewohnt solche Gefühle zu spüren im Gegensatz zu mir. Ich musste es jedes mal durch stehen und hatte mich fast schon dran gewöhnt.
"Es tut mir leid Schatz", meinte ich "aber die schlechten Gefühle sind nichts für dich."

Ich seufzte leise. "Jazz, geteilt Leid ist halbes Leid. Bitte nehm nicht Rücksicht auf mich. Wo sollst du sonst alles raus lassen?", fragte ich. "Ich liebe dich. So wie du bist. Mit allen deinen Facetten. Wenn das nichts für mich ist, dann bin ich nicht gut genug für dich, Schatz." Ich sah ihm in die Augen und hielt seinem Blick stand. Mir war es wirklich wichtig. Schließlich waren wir nun so lange zusammen und verheiratet.

Das stimmte auch wieder. Irgendwann musste ich das ganze in mir mal raus lassen, sonst würde ich wie ein zu volle Fass überlaufen.
"Ich liebe dich auch Schatz", sagte ich "Manchmal hätte ich am liebsten eine andere Gabe." Die letzten Worte sagte ich ziemlich leise und sah kurz raus wieder, bevor ich wieder in ihre Augen schaute. Vielleicht konnte sie sich damit abfinden, wenn ich ihr nur ein Teil der in mir auf gestauten Gefühle spüren lies. Wahrscheinlich würde sie es noch nicht mal merken.

Ich legte meine Hände an Jaspers Wangen und küsste ihm auf die Wange. Ruhig legte ich meinem Kopf auf seine Brust. "Das will ich auch. Ich würde meine Gabe auch gerne tauschen, Schatz..."
Ich seufzte leise und schloss die Augen. "Ich halte mehr aus, als du denkst, Jazz. Vertrau mir." Ich war mir sicher, dass ich diesen Gefühlen stand halten konnte.

"Deine Gabe ist aber etwas nützlichere als meine", sagte ich leise.
Nur sehr leicht lies ich einige meiner aufgestauten Gefühle raus, damit sie nicht sofort alles abbekam. Es waren jetzt auch nicht gerade die schlimmsten Gefühle die in mir rum schwirrten aber auch nicht gerade die besten.

Ich seufzte leise. "Meine Gabe ist blöd. Auch wenn ich es hasse überrascht zu werden. Ich weiß es immer vor allen anderen."
Ich bemerkte es, als die Gefühle mich überkamen. Mein Blick ging zu ihm hinauf. Dennoch hielt ich den schlechten Gefühlen stand.

Nur ganz leicht gab ich ihr noch ein par von meinen Aufgestauten Gefühlen und fühlte mich irgendwie auch immer wieder ein kleines Stück freier. Es war schon eine kleine Last die mir genommen wurde und eigentlich war ich dafür auch dankbar obwohl ich sie mit den Gefühlen wahrscheinlich etwas Quälte.
"Wenn es nicht mehr geht", sagte ich und sah weiterhin zu ihr runter. "Dann sag es bitte. Ich will dich damit nicht Quälen:"

Nun nahm ich die Gefühle viel stärker war, als vorher. Aufgeben wollte ich dennoch nicht. Meine Arme schlossen sich eng um ihn und atmete tief durch.
Mir wurde von den Gefühlen wirklich schlecht. Wenn Jazz dies täglich aushalten musste, tat es mir wirklich leid.

Ich spürte deutlich, dass es ihr nicht gut ging mehr, dass es ihr wahrscheinlich langsam zu viel wurde aber ich konnte es auch verstehen. Sie war es nicht gewohnt im Gegensatz zu mir.
Als sie sich enge an mich drückte nahm ich die Gefühle wieder in mich rein. Irgendwann würde ich diese schon irgendwie raus bekommen aber am besten da wo es keiner mitbekam, so viel stand schon mal fest für mich.
"Sorry", sagte ich leise und senkte meinen Kopf etwas.

Ich fühlte mich augenblicklich besser, wusste aber auch woran dies lag. Er zog seine Gabe zurück. Entäusch von mir selbst, seufzte ich leise und sah zu ihm hoch. "Nein.... Entschuldige dich nicht. Das musst du nicht", bat ich ihn und legte meine Hände an seine Wangen. Sanft hob ich seinen Blick und sah ihm lang und intensiv in die Augen.
Liebevoll und fast schon fordernd küsste ich meinen Mann. Ich versuchte meine Gefühle für ihn in den Vordergrund zu rücken. Die Liebe, mein volles und blindes Vertrauen in seine Taten, die Gefühle, die ich nur einem Selenverwandten schenken konnte.

Irgendwann hatte ich alle Gefühle wieder in mir drinnen, wieder in mir angestaut.
"Doch Schatz", sagte ich leise. "Wegen mir hast du dich so scheiße Gefühlt, es ist nicht Richtig wenn du dich scheiße fühlst wegen mir." Langsam hob ich meinen Blick und sah ihr in die Augen, in das warme Gold was in ihren Augen lag.
Genauso liebevoll erwiderte ich ihren Kuss, zog ihre Liebe zu mir in mich rein, zog ihre gesamten Gefühle in mich rein und lies ihr meine gesamte Liebe für sie spüren.

Ich nahm seine Hände und ging zu unserem Bett. Sanft zog ich ihn hinter mir her und drückt ihn hinunter. Wie eine Katze kletterte ich über ihn und setzte mich auf ihn. Ganz langsam knöpfte ich sein Hemd auf und küsste liebevoll seine Narben. Dabei war ich ganz vorsichtig und gründlich.
Ich sah lächelnd auf.

Lächelnd lies ich mich von ihr aufs Bett ziehen und runter drücken. Weiter hin lächelnd sah ich zu ihr als sie sich auf mich setzte und mein Hemd auf knöpfte. Ich genoss es, wie sie meine Narben auf der Brust küsste, die nur sie kannte, denn die anderen hatten bis jetzt nur die Narben an meinen Armen, Hals und Gesicht gesehen.

Ich ließ mir bei jeder Narbe genügend Zeit. Es war wundervoll seine Haut zu spüren. Meine Nase fuhr über seine Brust und ich atmete diesen unverwechselbaren Geruch ein. Langsam richtete ich mich wieder auf und beugte mich zu seinem Kopf hinauf. Auf meinen Unterarmen abstützend beobachtete ich ihn für einen Moment, ehe ich ihn sanft küsste. Kurz danach löste ich meine Lippen nur ein wenig von seinen. Sie waren nicht mehr als ein paar Millimetern von seinen Lippen entfernt. "Wir sind ganz allein. Nur du und ich... Keine Rose. Kein Emmett. Keine Bela oder Edward. Keine Eltern, die uns stören könnten...", hauchte ich und meine Zunge strich auffordernt über seine perfekten Lippen.